Seltsame Zeiten, seltsame Fragen. Es kann gut sein, dass die katholischen Salzburger am kommenden Palmsonntag einen Kommunisten zum Bürgermeister wählen. Fliegen zu Ostern die Glocken heuer nicht nach Rom, sondern nach Moskau? Oder: Kennt das Parlament künftig zwei Arten von U-Ausschüssen, einen mit Paravent, einen ohne? Oder: Gibt es das "Chancenkonto" der Neos auch in Form eines Schnitzelgutscheins?
In dieser unsicheren politischen Landschaft haben die Neos eine Idee: ein "Chancenkonto für Junge" soll her, das jedem 18-Jährigen ein Startkapital von 25.000 Euro als "Grunderbe" zur Verfügung stellt. "Es wird vermutlich so enden, dass dieses "Grunderbe" eingeführt wird, aber für alle gilt. Es wird Zuschläge und Abschläge geben und eine Art COFAG wird den Vorgang abwickeln. Das Geld wird überwiesen werden, aber auch als Schnitzelgutschein zu beziehen sein. Die 70-Jährigen werden zum Wirten ums Eck gehen und sich mit ihrem "Grunderbe" ein Chancenkonto“ auf 1.500 Bröselteppiche eröffnen. Es wird gut investiertes Geld sein.
Da wäre auch noch der Kanzler, er weilte in Ägypten, die EU wollte ein Migrationsabkommen unterzeichnen, neben Karl Nehammer waren etwa auch Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni zugegen. Der Kanzler brachte seine Mission in einem medialen Doppelschlag unter die Leute. "Exklusiv für alle mitreisenden Medien" wurden zwei Sperrfristen verhängt. Neigungsgruppe 1 („APA, Online-Medien, TV, Radio“) durften ab Samstag, 7 Uhr früh, berichten, Neigungsgruppe 2 („die Tageszeitungen“) in ihren Sonntagsausgaben.
Und natürlich Kay-Michael Danken, der Kommunist am Sprung zum Bürgermeister. Dürfen im Supermarkt dann nur mehr dunkelrote Ostereier verkauft werden? Gibt es am Gründonnerstag keinen Cremespinat mehr, sondern Borschtsch? Schiebt Dankl bei der Auferstehung der Kommunisten den schweren Stein beiseite, fährt aber dann nicht in den Himmel auf, sondern zieht ins Bürgermeisterbüro? Fragen über Fragen.