Kopfnüsse

Corona Tagebuch - Kapitel 5 - Trügerische Stille

Episode Summary

Österreichs Politik und die Pandemie: In seinem satirischen Politik-Blog „Kopfnüsse“ hat sich Christian Nusser über die Jahre intensiv mit Corona beschäftigt. Entstanden ist nun daraus eine Podcast-Serie in mehreren Kapitel und Episoden. Es ist eine Art Tagebuch über eine dunkle Zeit, und der Versuch, diese dunkle Zeit mit etwas Humor aufzuhellen. Hören Sie hier Kapitel 5 des 1. Corona-Tagebuchs, es heißt "Trügerische Stille" und beschäftigt sich mit den Öffnungsplänen der Regierung.

Episode Notes

Seit Mitte März 2020 ist Österreich im Lockdown, weitgehend alles hat zu, die Lokale, die Schulen, sogar die Bundesgärten. Die  Regierung plant nun eine schrittweise Öffnung. Kapitel 5 des 1. Corona-Tagebuchs heißt "Trügerische Stille" und beschäftigt sich damit.

Etwa den Schulöffnungen: Der gestaffelte Unterrichtsbeginn soll aber nicht das Einzige sein, was gestaffelt wird. Stand jetzt überlegt das Ministerium, auch die Klassen zu teilen. Teil A soll von Montag bis Mittwoch in die Schule gehen, Teil B von Donnerstag bis Freitag. Wenn sie jetzt einwenden, dass es Teil B besser erwischt, weil Donnerstag und Freitag zwei Tage sind und nicht drei, was sich selbst nach sechs Wochen Home-Schooling noch einigermaßen gut errechnen lässt, dann muss ich entgegnen, dass das Ministerium natürlich daran gedacht hat. Die Woche darauf wird alles umgedreht, dann geht Teil B von Montag bis Mittwoch in die Schule, Teil A Donnerstag und Freitag."

Oder den Restaurant-Öffnungen: "Als erstes sprach der Kanzler, er hielt sich auffallend knapp. Schon im ersten Satz brachte er alle wesentlichen Botschaften unter („Wirtschaft hochfahren“, „schneller als andere“, „Normalität“, die diesmal ohne „neue“ auskommen musste). Frei nach Erwin Ringel nannte er die Gastronomie einen „Teil der österreichischen Seele“, anatomisch gesehen ist also das Schnitzel ein DNA-Baustein und Uhudler einer unserer Körpersäfte, wir hatten das immer schon so vermutet. Für die „österreichische Seele“ wurde ein Hilfspaket geschnürt, das Kurz „Wirtshauspaket“ nannte. Es hat ein Volumen von 500 Millionen Euro. Ich weiß nicht, ob das viel oder wenig Brösel sind, man müsste das auf Schnitzel umrechnen."