Die Kopfnüsse beschäftigen sich diesmal mit einem Brief, den FPÖ-Chef Herbert Kickl an Chefredakteure und Verleger geschrieben hat. Mit Innenminister Gerhard Karner, der in der ZiB 2 ganz penibel auf Titel Bedacht nahm. Und mit veganer Kräutererde, die es im Baumarkt zu kaufen gibt. Natürlich aber vor allem mit "Fit mit Philipp", dem Athletik-Gottesdienst für die ältere Generation, den der ORF in die Wüste schickte – also zu Servus TV.
Die ablaufende Woche stürzte mich in ein Dilemma: Was tun mit den Vormittagen, jetzt, wo es "Fit mit Philipp" nicht mehr gibt? Ist ein Leben ohne Philipps "Sesseltag am Donnerstag" überhaupt vorstellbar? Ohne Treten auf der Stelle, die klassisch österreichische Alltagsübung? Ohne "Verwurzelung des rechten Beines", um mit dem linken die Balancefähigkeit des Körpers zu erspüren? Morgens um 9.09 Uhr in Österreich, statt Knoppers gibt es jetzt tote Hose.
Da es mit "Fit mit Philipp" erst wieder am 29. April und dann auf Servus TV weitergeht und ich bis dahin nicht teigiger werden will als ich es jetzt schon bin, suchte ich nach einer pragmatischen Lösung für mein Vormittagsproblem und endete in einem Baumarkt. Ich gehe in Baumärkte ähnlich gern wie zum Zahnarzt, meine handwerkliche Begabung beschränkt sich auf das Ausräumen des Geschirrspülers.
Dienstagabend schaute ich mir "Fit mit Gerhard" an. Innenminister Gerhard Karner war in der ZiB 2 zu Gast und hatte ein paar Dehnübungen mitgebracht, die selbst Philipp Jelinek außer Atem gebracht hätten. Auf die Vorhaltung von Armin Wolf, dass der FPÖ-Spionageskandal vielleicht gar kein FPÖ-Spionageskandal allein sein könnte, sondern auch ein ÖVP-Spionageskandal, da doch die ÖVP in den letzten 24 Jahren durchgehend den Innenminister gestellt habe – von der Kickl-Episode einmal abgesehen –, antwortete der Innenminister mit einem verbalen Spagat. Er sagte etwas zum nationalen Sicherheitsrat, der am selben Tag stattgefunden hatte, nämlich, dass er dazu nichts sagen könne